GeoCaching


oder: wir verwenden milliardenteure Technik, um Tupperdosen im Wald zu suchen

Bestimmt hat jeder sie schonmal gesehen: Verrückte Typen, die nur Augen für ihr GPS-Device haben, mit der Nase auf dem Boden kleben und von der Welt nichts mehr mitbekommen. Doch diese Typen sind völlig harmlos, stellen für sich und andere keinerlei Gefahr dar...na, jedenfalls nicht für andere...

Worum geht's eigentlich?
Grob gesagt kann man von einer GPS-gestützten Schnitzeljagd sprechen. Irgendwer versteckt eine Dose und speichert die Koordinaten, die er über eine Internetplattform mit anderen teilt. Die anderen laden sich die Koordinaten auf ihr GPS-Device und gehen die Dose suchen. Darin befindet sich normalerweise ein Logbuch, in das man sich einträgt. Wieder zu Hause kann man auch online loggen, dass man die Dose gefunden hat.

Macht das Sinn?
Nein, eigentlich nicht. Aber die meisten Hobbies, mit denen man sich in seiner Freizeit beschäftigt, sind nicht wirklich dazu gedacht, einen höheren Zweck zu erfüllen (mit Ausnahmen des Socken-Strickens, vielleicht). Es geht hier eindeutig um den Spaß-Faktor. Man kommt raus, lernt Gegend und Leute kennen und wenn man die Dose gefunden hat, hatte man auch ein kleines Erfolgserlebnis.


das sind wir: vaulie & madame dragonfly

Im Sommer 2011 habe ich in der Zeitung einen Artikel über's GeoCaching gelesen. Trotzdem hat es noch bis Januar 2012 gedauert, bis Volker und ich uns endlich angemeldet hatten - als vaulie und madame dragonfly. Die erste Dose war eine echte Herausforderung. Wir wussten nicht, was wir suchen und auch nicht, wie man da herangeht. Schleppend ging es weiter. Im Frühjahr kamen dann die ersten Erfolge. So haben wir in 2012 knapp 200 Dosen gefunden, in 2013 schon über 400.
Im Dezember 2015 haben wir unsere Accounts dann zusammengelegt und sind jetzt als vaulie & family unterwegs. So braucht Niklas nicht auch noch einen eigenen Account, den ja momentan noch einer von uns "Erwachsenen" mitpflegen müsste. Um trotzdem differenzieren zu können, wer wo gewesen ist, hat jeder von uns einen Trackable: Volker und ich haben je ein T-Shirt, Niklas hat einen Schlüsselanhänger.


Dose ist nicht gleich Dose

Es gibt eine Reihe verschiedener Caches, die man unterschiedlich angehen muss. Wir haben schon einige verschiedene gefunden. Hier eine kurze übersicht, was wir schon gefunden haben:

Tradis: Anscheinend findet man mehr Tradis als irgendwelche anderen Caches. Das sind die "normalen" Dosen, für die man sich die Koordinaten holt und dann den Behälter sucht. Diese können recht einfach sein oder aber auch sehr raffiniert. In jedem Fall kann man mit diesen Tradis eine Menge Spaß haben - am schönsten ist eine große Runde mit vielen Dosen, wenn diese recht einfach versteckt sind.

Multis: Bei Multi Caches geht es darum, eine Reihe von Stationen anzugehen und dort Aufgaben zu lösen. Dabei können alle Koordinaten schon vorher bekannt sein und man muss nur noch Fragen beantworten und die Koordinaten des Finals ausrechnen. Oder man "hangelt" sich von Station zu Station und erfährt immer erst vor Ort, wie es weitergeht.

Virtuelle Caches: Bei diesen Caches geht es nicht darum, eine Dose zu suchen. Vielmehr entdeckt man interessante Plätze und muss gegebenenfalls eine Aufgabe lösen, eine Antwort herausfinden oder ein Foto machen. Das schickt man dann an den Owner des Caches und der erteilt bei richtiger Lösung die Log-Erlaubnis.

Letterboxen: Das sind im Grunde größere Tradis, in denen ein Stempel steckt, den man in seine Notizen stempeln kann. Das macht bestimmt mehr Spaß, je mehr man davon gefunden hat.

Events: Caches ohne Suche, dafür mit vielen spannenden Leuten, sogenannte Event-Caches. Das macht großen Spaß, weil man so viele Leute kennen lernen kann und von denen auch jede Menge neue Infos bekommt. Und manchmal ergibt sich auch eine spontane Caching-Runde.

Mysterys: Das sind die berüchtigten Unknown- oder Rätsel-Caches. In den meisten Fällen geht es darum, zu Hause zuerst ein bisschen oder ein bisschen mehr herum zu rätseln und damit auf die korrekten Koordinaten zu kommen. Später macht man sich dann auf die Socken um die Dose zu heben. In machen Fällen ist ein GeoChecker eingebaut, mit dem man seine Antwort überprüfen kann ehe man losläuft. Das ist manchmal auch echt nötig.

Earth Caches: Auch hier sind keine Dosen zu suchen. Es geht mehr darum, besondere Naturschauplätze zu besichtigen und etwas darüber zu lernen. Das können auch Plätze mit Infotafeln sein, die man besser aufmerksam liest um dann die Fragen zu beantworten. Oft wird gewünscht, dass man noch ein Foto mache und mit seinem Log hochläd. Das ist immer besonders spannend.

Where I Go Caches: Das ist auch eine ganz tolle Idee: Man läd eine bestimmte Datei auf sein Smartphone und begibt sich dann in ein bestimmtes Gebiet, das angezeigt wird. Dort angekommen, bekommt man "erzählt", wo es als nächstes hingeht. Dabei soll immer eine Geschichte im Hintergrund stehen, sodass man auch noch etwas lernt. Besonders schöne Touristen-Idee!